CDU Niedersachsen mahnt praxistaugliche Lösungen an – Ministerin setzt auf dänisches Vorbild

Im Rahmen der anstehenden Reform des Niedersächsischen Jagdrechts informierte sich Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) gemeinsam mit Abgeordneten, Verbänden und Wissenschaftlern über die Ausbildung von Jagdhunden in Dänemark. Hintergrund ist die kontroverse Diskussion über sogenannte Schliefenanlagen, bei denen Jagdhunde unter kontrollierten Bedingungen das Aufstöbern von Wildtieren trainieren – bisher teils unter Einbeziehung lebender Füchse.

Dänemark hat den Einsatz lebender Füchse bereits 2016 gesetzlich verboten. Stattdessen kommt dort seither der sogenannte „SIM-Fox“, eine mechanische Fuchsattrappe, zum Einsatz. Laut Angaben des dänischen Jagdverbandes werden jährlich rund 200 bis 300 Hunde so auf die Baujagd vorbereitet.

Jagdhunde-Ausbildung mit dem Simfox in Dänemark

Landwirtschaftsministerin Staudte sprach nach dem Besuch von einem „überzeugenden Eindruck“ und kündigte an, die dänischen Erfahrungen in die laufenden Beratungen zur Novellierung des niedersächsischen Jagdrechts einfließen zu lassen.

(Foto: Jagdhunde-Ausbildung mit dem Simfox in Dänemark, ML)

CDU Niedersachsen warnt vor ideologiegetriebener Symbolpolitik

Für die CDU Niedersachsen bleibt jedoch klar: Tierschutz und Jagdpraxis dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Unser heimischer MdL Dr. Frank Schmädeke MdL betont:

Eine verantwortungsvolle Jagdausübung setzt optimal ausgebildete Hunde voraus – gerade wenn es um tierschutzgerechte Nachsuchen oder das Bergen von Wild geht. Wer die bewährte Ausbildung in Schliefenanlagen grundsätzlich verbieten will, darf den Jägerinnen und Jägern keine praxisuntauglichen Ersatzlösungen zumuten.“

Die CDU Niedersachsen fordert daher eine sachliche Debatte unter Einbindung der betroffenen Verbände und Fachleute. Dabei müsse insbesondere geprüft werden, ob technische Alternativen wie der „SIM-Fox“ den hohen Anforderungen an die Jagdpraxis in Niedersachsen tatsächlich gerecht werden – oder ob sie lediglich dem grünen Wunsch nach Symbolpolitik entsprechen.

„Wir nehmen jede Innovation ernst“, so Schmädeke weiter. „Aber gerade bei der Jagd entscheidet sich am Ende im Revier, ob die Maßnahmen tatsächlich tierschutzgerecht und praktikabel sind – nicht in der Pressestelle des Ministeriums.“

Die CDU wird die weiteren Beratungen zur Jagdgesetz-Novelle konstruktiv, aber mit wachem Blick begleiten. Klar ist: Ein Jagdgesetz darf nicht ideologisch geprägt, sondern muss praxisnah, rechtssicher und im engen Schulterschluss mit den Akteuren vor Ort weiterentwickelt werden.

Hintergrund: CDU-Forderungen zur Reform des Jagdrechts

Die CDU Niedersachsen setzt sich insbesondere ein für:

✔ Erhalt der bewährten Jagdhundeausbildung unter tierschutzgerechten Bedingungen

✔ Stärkung der Rolle der Jägerschaft bei Wildtiermanagement und Seuchenprävention

✔ Vermeidung von ideologischen Verboten ohne praxistaugliche Alternativen

✔ Mehr Rechtssicherheit und Bürokratieabbau für die Jägerinnen und Jäger

Weitere Informationen zu dem Thema gibt es online auf www.ml.niedersachsen.de